Der Bundesvorstand der SPDqueer begrüßt die Pläne des Bundesgesundheitsministeriums, in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe mit den Fachverbänden das Blutspendeverbot für Männer, die sexuell mit Männern verkehren zu überprüfen. Eine mögliche Verkürzung der Rückstellfrist von zwölf auf vier Monate, ist aber nicht die Lösung für die eigentliche Diskriminierung. Diese liegt in der pauschalen Unterstellung, dass eine sexuelle Orientierung allein ein größeres Risiko einer HIV-Infektion mit sich bringe. Relevant ist aber nur das persönliche Risikoverhalten eines jeden Blutspenders. Dieses ist nicht mit einer sexuellen Orientierung verknüpft. So ist das Risiko einer Infektion eines in einer monogamen Beziehung lebenden gleichgeschlechtlichen Paars genauso hoch, bzw. niedrig, wie bei einem heterosexuellen Paar.Zudem wird außeracht gelassen, dass sich Männer, die Sex mit Männern haben im Schnitt viel häufiger auf sexuell übertragbare Erkrankungen testen lassen. Es wäre ein leichtes für die Bundesärztekammer, eine entsprechende diskriminierungsfreie Formulierung für die Fragebögen zu finden und damit dem Schutz aller Beteiligten Genüge zu tun. Angesichts des dramatischen Mangels an Blutkonserven, kann sich Deutschland den Ausschluss so vieler potenzieller Blutspender gar nicht mehr leisten.
Nicht die sexuelle Orientierung, sondern das persönliche Risikoverhalten ist relevant!
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